Weinsberger Turm , Schlossstraße 1 , 56112 Lahnstein
Der
Weinsberger Turm ist Teil der Denkmalzone Martinsburg.
Bei der Martinsburg handelt es sich um eine ehemalige Wasserburg, die 1298 als Zollburg vom Mainzer Erzstift errichtet wurde. Westlich vom Rhein, südlich vom Wassergraben der Stadt begrenzt, wurde sie an den beiden anderen Seiten durch Gräben geschützt, über deren östlichen eine Brücke als einziger Zugang zur Stadt führte. Die Wohnbauten gruppieren sich um einen rechteckigen Hof. Sie erfuhren mehrere Änderungen vom 14. bis 18 Jahrhundert. Die Burg bildete die südliche Eckbastion der Rheinfront. Der rechteckige 28 m hohe gotische Hauptturm springt erheblich vor die Stadtbefestigung vor.
Die Burg wurde in den 1970er Jahren von Dr. Johannes Romberg erworben, saniert und nutzbar gemacht. Seit 1991 steht das „kurfürstliche Schloss Martinsburg“ unter Denkmalschutz.
Bei
dem Weinsberger Turm handelt es sich nicht um den höchsten Turm,
sondern um den nahe der Bahngleise. Er stammt wie die Tormauer aus dem
14. Jahrhundert und ist nach seinem Erbauer Konrad von Weinsberg
benannt.
Das Wappen dieses Kurfürsten ist an der sogenannten Pechnase
aufgebracht. An der Ostseite des Weinsberger Turms ist in sieben Meter Höhe
eine vermauerte Tür erkennbar, die hier auf den Wehrgang der Stadtmauer
führte. Die alte Wehrmauer ist an der Außenseite des Südflügels der
Martinsburg sichtbar.
Der
im äußeren Durchmesser 7 m breite Turm hat im Erdgeschoss ein Verlies
und im folgenden Obergeschoss einen achteckig gewölbten Turm. Von hier
an, wo der Turm durch ausgekragte Ecken ins Achteck übergeht, führt
ein nördlich vorgebauter runder Treppenturm zu dem auf einem Bogenfries
ausgekragten obersten, jetzt dachlosen Geschoss.
Im Weinsberger Turm herrschen (als Pächter) die Rittergilde, die sich hier einen Clubraum eingerichtet haben.