Hexenturm

Bürgerturm

kl. Wehrturm

Pulverturm
Weinsberger Turm Kihrstor Salturm

Schlosshof Turm

Der Pulverturm , Hintermauergasse (Lahnsteiner Brauerei) , 56112 Lahnstein

 

Bei dem Pulverturm handelt es sich um einen 26 m hohen Rundturm mit Zinnenkranz und vier Stockwerken aus Bruchsteinmauerwerk. Der Eingang zum Turm lag ehemals hoch über dem Wehrgang der Stadtmauer. Der Wehrgang führte also auf der Stadtmauerseite am Turm vorbei. Auf der anderen Seite befand sich der Zwinger, der außerhalb der Stadtmauer verlief.wehrtuerme.de Pulverturm

Außen rund, ist der Turm innen sechseckig. Die Höhe der drei oberen Geschosse beträgt jeweils über vier Meter, die Breite im ersten Obergeschoss 5 m, darüber 5,50 m und oben 6 m, da die Dicke der Wände nach oben hin abnimmt.

Ursprünglich galt dieser Turm als der „große runde Turm der Stadt“ (Rechnung von 1436), später „Runde Rindthorm“ (1445), dann Stumpsturm (1525), Stumpfenturm (1725), Zippturm und seit 1727 Pulverturm. Im letzten Weltkrieg diente er als Schutz-Bunker vor den Bomben. Deshalb ist noch immer über dem ersten Obergeschoss eine einen Meter dicke Betonschicht eingetragen.

Seit 1980 ist der Pulverturm als Kulturdenkmal eingetragen, da er „ein Zeugnis des geistigen, künstlerischen und handwerklichen Wirkens seiner Erbauungszeit darstellt. An der Erhaltung und Pflege besteht aus wissenschaftlichen, künstlerischen und gesellschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse,“ so heißt es  im Denkmalbuch.

Als Besitzer wurde 1840 Besitzer Martin Lamprecht genannt. Heute ist die Lahnsteiner Brauerei Eigentümer.

Die Närrische Turmgarde hat im 1. Obergeschoss ihren Vereinsraum. Die Turmgardisten haben dazu mit Unterstützung der St. Martin Brauerei den Aufgang zum ersten Stock instand gesetzt, die Wände verputzt, Fußboden verlegt, sanitäre Einrichtungen eingebaut. Die pachtweise Übernahme des Turmes durch die NTG erfolgte anlässlich des Heimatfestes 1981. Sie beabsichtigten Restaurierung und Erhalt des historischen Baudenkmals und bewiesen damit die Pflege und Bewahrung überlieferten Brauchtums. Acht schwere Lastwagen mit Bauschutt schaffte die NTG 1981 aus dem Turm. Im September 1991 wurden von der NTG Trägerbalken hochgehievt, um das Dach dicht und begehbar zu machen.

Heute sind das als Garage genutzte Erdgeschoss, der Aufgang zum ersten Stock sowie das Zimmer der NTG im ersten Stock in gutem Zustand. Die beiden oberen Stockwerke sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es fehlen dort Fenster und Beleuchtung, die Treppe muss instand gesetzt und eine große Menge Schutt entsorgt werden. Das Dach ist undicht, so dass Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen kann.

wehrtuerme.de Pulverturm FrontAn der Angriffseite (Osten) befindet sich hoch oben ein Sandsteinrelief (Monument aus rotem Sandstein) des vor dem Kruzifix knienden Mainzerwehrtuerme.de Pulverturm Relief Erzbischofs Johann II von Nassau-Wiesbaden (1396-1419), der im Jahr 1411 den Turm vollendete. Unter diesem Kurfürsten wurde auch König Wenzel abgesetzt. Der Stifter hat die Hände gefaltet und den Bischofsstab neben sich. Rechts im Bildwerk befindet sich sein Wappen, das Mainzer Rad mit dem Nassauer Löwen. Die 1,5 m hohe Skulptur befindet sich in einer Stichbogenblende. Unter dem Kreuz lässt sich als Inschrift schwer entziffern: Anno d(omi)ni MCCCCXI completum est ergnante d(omi)no gehanne de Massavve (Im Jahre des Herrn 1411 wurde das Werk vollendet unter der Regierung des Herrn Johann von Nassau). Der Steinmetz verschrieb sich zweimal: ergnante statt regnante, Massau statt Nassau.
Seit 2006 wird weiterhin an dem Turm gearbeitet.

Um die oberen Räumlichkeiten vor Regen und Tauben zu schützen, sind neue Fenster eingebaut und die Plattform abgedichtet worden.

Nun Sollen diese Räumlichkeiten auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Über eine Nutzung wird im Moment nachgedacht.

Bilder über die Instandsetzungsmaßnahmen folgen.